Gedenktafel für Mathilde Jacob
Für die Vertraute von Rosa Lusemburg - mit Platzbenennung am Rathaus Tiergarten

Platz vor dem Rathaus Tiergarten
© H. Mehnert 10.3.2008
Heinz Knobloch hat In seiner einfühlsamen Studie Mathilde Jacob, der Sekretärin Rosa Luxemburgs, unter dem Titel “Meine liebste Mathilde” (Buchverlag Der Morgen. Berlin 1985) ein Denkmal gesetzt, indem er den Namen und die besondere Bedeutung dieser Frau ins Licht der Öffentlichkeit geholt hat. Sie war eine enge Vertraute von Rosa Luxemburg, die sie z.B. während ihrer Haftzeit intensiv unterstützte – auch durch Ein- und Ausschmuggeln von Texten aus der Zelle. Nach Luxemburgs frühem Tod (Ermordung am Landwehrkanal im Januar 1919) war es Mathilde Jacob, die wesentlich zur Rettung ihres Nachlasses betrug, der durch Freunde teilweise in die USA gelangte. Knobloch stellte dazu schriftliche Nachforschungen bei Überledenden an, die Anlass zu weiteren Studien über sie und Rosa Luxemburg waren. Knobloch Buch erlebte mehrere (Neu-)Auflagen, auch als Taschenbuch (Fischer Verlag Frankfurt 1997).
Die Anbringung einer Gedenktafel wurde vom Verein Aktives Museum (August 1996), die Platzumbenennung auch durch den damaligen Bürgermeisters von Tiergarten, Jens Jensen, vorangetrieben. Bei der Einweihung des Platzes im Januar 1997 betonte Jensen, dass es wichtig sei, “dort zu gedenken, wo einzelne gewirkt haben. Mathilde Jacob lebte jahrzehntelang in Tiergarten”, Rosa Luxemberg ebenfalls für kurze Zeit. Die damalige, gegen konservative Widerstände durchgesetzte, Platzbenennung vor dem Rathaus Tiergarten fand großes öffentliches Interesse. Heinz Knobloch nahm ebenfalls teil und las am Abend des Tages im Saal der Bezirksverordneten-Versammlung (Berliner Morgenpost v. 27.1.1997).